The Base »Tribal Instincts«
»Tribal Instincts« heißt das neue Werk der Grazer Rock-Urgesteine The Base, in dem sie mit ihren Songs zur Melancholie und Einfachheit zurückkehren. Für die Aufnahmen mietete sich das Trio in einem alten Bauernhaus in Slowenien ein, um die düstere Stimmung ihrer Stücke auf Band festzuhalten. Wir haben für euch in die Platte reingehört.
von Maximilian Zeller
Mit »Tribal Instincts« veröffentlichten The Base rund um Norbert Wally, Albrecht Klinger und Karlheinz Miklin jr. ihr bereits zehntes Studio-Album. Mit den 14 darauf enthaltenen Songs kehrt das Trio wieder ein Stück weit zu ihren Wurzeln zurück. In den letzten Jahren war die Band nämlich durchaus experimentierfreudig. So machten sie mit Disco Bazaar aus 2017 und Songs wie „Where’s Your VJ Hiding“ einen Abstecher in Richtung Disco, um dann bereits ein Jahr später gemeinsam mit dem Jazz Orchester Steiermark als The Big Base Band ihre alten Stücke in einem neuen Licht zu präsentieren. Nun hat sich die Besetzung wieder auf das ursprüngliche Trio verkleinert und legt den Fokus diesmal auf schön-melancholische Rock-Songs, wie man sie schon von früheren Alben kennt. Diese Reduktion spiegelt sich auch in der Produktion und den Arrangements der neuen Stücke wider. Diese wirken in einem positiven Sinne oft simpler und auf das Wesentliche fokussiert.
Von Beginn an stößt man in »Tribal Instincts« auf eine eher düstere, melancholische Stimmung und es sind vor allem die ruhigeren Stücke, in denen die Stärken dieses Albums liegen. Bestes Beispiel dafür wäre etwa „Why Is It Always Me“, dem neben seinem schwermütigen Charakter auch eine gewisse Nostalgie innewohnt. Doch wer The Base kennt, weiß, dass ebenso die verzerrte Gitarre nicht zu kurz kommt. So zeigt sich die Band mit Songs wie „Coming Over You“ oder „Morons Like Me“ von ihrer krachigeren Seite, was dem Album zur nötigen Abwechslung verhilft. Die Single „Maybe Mayham“ sticht mit Surf-Vibe und ordentlich Reverb auf der Gitarre aus den anderen Stücken hervor. Am Ende wechselt die Stimmung mit „I’ll Be Fine“ recht plötzlich und überraschend ins Fröhliche, bevor dann mit „This Hell Is A Nasty Home“ doch noch mit der vorher kurz aufblitzenden guten Laune abgerechnet wird.
Obwohl »Tribal Instincts« zu Beginn etwas Zeit braucht, um in Fahrt zu kommen, ist das Album dennoch insgesamt sehr gelungen. Die Band zeigt damit, dass sie als Trio, ganz ohne Gastmusikerinnen oder Gastmusiker, nach wie vor innovative Songs schreiben kann, die aber immer noch nach The Base klingen. Live wird das neue Album diese Woche im Chelsea in Wien am 13. Februar und im PPC in Graz am 14. Februar präsentiert.
Tour-Daten:
- 13. Februar Chelsea, Wien
- 14. Februar PPC, Graz
- 21. Februar Kammerlichtspiele, Klagenfurt
- 8. März Ottakringer Brauerei, Wien
Fotos: Kanizaj Marija