Neue Helden – The Austerities
Sie sind die Gewinner des Local Heros Bandbcontests 2009 und definitiv eine der aussichtsreichsten Newcomer-Rockbands Österreichs. Live überzeugen sie ihr Publikum mit professionellen und energiegeladenen Shows. Backbeat bat Jakob (Gesang), Bence (Gitarre), Adil (Bass), David (Drums) und Stefan (Gitarre) nach ihrem sensationellen Auftritt beim Payback Festival in Greifenstein, zum Gespräch.
Ihr seit Local Heros 2009, welche Chancen habt ihr euch vor dem Wettbewerb ausgerechnet?
Bence: Quasi keine. Ich dachte nur daran, dass wir in der Vorrunde sind und wollte mich vom weiteren Geschehen überraschen lassen.
David: Nachdem wir vorher noch nicht oft aufgetreten sind, wollten wir einfach mal wissen wie unsere Musik von einem größeren Publikum angenommen wird.
Jakob: Wir wussten, wir werden dort einfach eine Gaudi haben und wollten einmal in der Arena spielen und uns präsentieren. Dass wir dann durch die Vorrunde, die Zwischenrunde und das Ostfinale kommen, und am Ende den ganzen Wettbewerb gewinnen war nicht mal angedacht.
Stefan: Es hat auch eine Zeit gedauert, bis wir das wirklich realisiert haben.
Adil: Ich bin erst seit November dabei, und hab gar nicht gewusst, dass sich die anderen beim Local Heros angemeldet haben. Und war natürlich vollkommen überrascht, dann überwältigt und bin jetzt wirklich stolz darauf.
Bence: Mir war am Anfang nur wichtig, dass wir unsere Musik einem neuen und breiteren Publikum präsentieren. Davor haben wir zwar gespielt aber meist vor den gleichen Leuten.
Jakob: Das war eben, die ganze „Habschi-Partie“ die jedes mal gekommen ist und schon die Texte mitsingen konnte. Also ich spiele schon vor jedem gerne aber mich und uns reizt es auch, dass uns Leute sehen, die uns noch nicht kennen.
Adil: Dafür sind diese Wettbewerbe auch perfekt geeignet. Man wird gesehen und die Anwesenden merken sich die Namen der Bands die ihnen gefallen haben.
Was hat euch der Sieg beim Local Heros gebracht?
Jakob: Also für uns selbst das Wissen, dass die Band wirklich Potenzial hat und dass wir auf alle Fälle weitermachen sollten. Und dann die Preise die wir gewonnen haben. Fünf Studiotage, eine CD-Pressung, ein Musikvideo und ein Package mit Internetseite, T-Shirts und Stickern. Ich hab am Tag danach nicht sagen können was wir alles gewonnen haben, weil´s einfach verdammt viel ist. Ich weiß auch nicht wer das alles bezahlt aber ich finde es einfach geil, dass wir die ganzen Dinge jetzt haben.
Adil: Es ist auf jeden Fall eine tolle Starthilfe.
Wie lange gibt es The Austerities schon?
Jakob: Die Band gibt es eigentlich schon seit drei Jahren aber in der aktuellen Formation und dem professionellen Anspruch erst seit November 2008. Davor war das Projekt ausschließlich ein Hobby und es gab nur vereinzelt Auftritte bei Geburtstagsfeiern und ähnlichem und wir haben großteils gecovert.
Seit ihr noch in Ausbildung, beziehungsweise was macht ihr neben eurer Tätigkeit bei The Austerities?
Adil: Ich gehe auf ein Musikgymnasium und singe im Schulchor Bass.
Und wie lange spielst du Bassgitarre?
Mittlerweile seit fünf Jahren und davor hab ich Klavier gespielt.
David: Ich arbeite in der Veranstaltungstechnik und habe dort viel mit Bands zu tun. Schlagzeug spiel ich sonst ab und an in einer Kirche.
Und Ausbildung am Schlagzeug?
Eigentlich nicht wirklich. Ich hab ein Jahr Schlagzeugunterricht genommen, aber spiele schon seit einigen Jahren.
Stefan: Ich habe vor viereinhalb Jahren, mit dem Gitarrenspiel begonnen. Und im September diesen Jahres, beginne ich ein Tontechnik Studium.
Jakob: Ich habe gerade meinen Zivildienst abgeschlossen und beginne im September eine Ausbildung zum Musicaldarsteller. Ich bin aber parallel zur Band, schon aktiv in einer Musicalgruppe tätig. Der Hauptfokus liegt aber definitiv bei The Austerities.
Bence: Ich spiel seit etwa vier Jahren Gitarre und fühle mich momentan, eigentlich ganz der Band verpflichtet.
Ich nehme an, ihr werdet als Nächstes euer Debutalbum aufnehmen.
Jakob: Ja das ist der Plan.
Bence: Es wird nicht wirklich ein ganzes Album werden aber mehr als eine EP.
Jakob: Also ein E – Album.(lacht)
Und werdet ihr versuchen, Labels damit zu erreichen?
Bence: Sollte mal ein großes Label anfragen, sollte es das was wir sind und machen möglichst unterstützen.
Adil: Wir sind auf jeden Fall offen und freundlich zu allen, die anfragen. (lacht)
Jakob: Für unser erste Pressung, den Sound und unser Booking, werden wir derzeit schon von unserem Manager Georg, von Jericho Sound & Systems s.r.o. unterstützt. Für Anfragen immer zu erreichen unter management@jericho.at oder +436764556702.
Wie würdet ihr euren Stil beschreiben?
Bence: Das wird jetzt schwierig.
Adil: Also es ist auf jeden Fall coole, tanzbare Musik die definitiv dem Rock zu zuordnen ist. Weitere Bezeichnungen wären Britpop, Indie und Alternative.
Jakob: Ich glaub Indie-Rock trifft´s ganz gut, darunter passt vieles.
Bence: Ich kann´s nicht wirklich sagen – vielleicht Indie-Pop-Rock.
Jakob: Wir versuchen nicht konstant in eine Richtung zu gehen. Wir haben zum Beispiel auch einen Ska Song, der schon deutlich, aus dem Set hervorsticht.
Bence: Oder auch einen Reggae-Song.
Jakob: Es hat aber immer den gewissen Touch, weil´s von uns kommt.
Bence: Ich muss auch sagen, dass wir seit dem wir in dieser Formation agieren, uns vielmehr für andere Arten und Spektren der Musik geöffnet haben.
Stefan: Im Grunde experimentieren wir beim Proben – und wenn´s fett is dann nehm ´s halt.
Wie verläuft das Songwriting bei The Austerities?
Jakob: Meistens passiert es, dass irgendeiner von uns, mit einer Idee ankommt. David legt dann den Beat nach und wenn das Gerüst steht, dann sing ich irgendwie Babababa drüber. Ich nenne diese Art des Singens Dinglisch, eine Mischung aus Kinder Blabla und Englisch. Dass ich mich hinsetze und speziell einen Text für einen neuen Song niederschreibe, passiert eigentlich nie.
Bence: Also zuerst gibt´s die Musik und dann eine Gesangsmelodie die darüber passt.
Adil: Und wenn´s beim gemeinsamen Proben mal nicht klappt, eine Idee weiter zu entwickeln, dann setzen Stefan und Ich uns zusammen und arbeiten die Riffs dann mit Bass und Gitarre gemeinsam aus. Drei oder vier Songs, sind bis jetzt so entstanden.
Das Payback Festival ist ein Charity Event, unter dem Motto „Damit die Welt nicht so bleibt, wie sie ist“. Was sind eure Vorschläge zu Weltverbesserung?
Adil: Wir können nicht anfangen vom Weltfrieden zu sprechen. Man könnte sagen Friede, Freude Eierkuchen, alles soll besser werden – weniger Korruption, mehr Unterstützung für Dritte Welt Länder. Aber im Grunde macht doch Jeder und Jede was für ihn oder sie das Beste ist. Ich sag mal ohne Krieg gibt’s keine Frieden, aber es fällt mir schwer meine Gedanken dazu in Worte zu fassen.
Bence: Ich möchte mal beim Thema Musik bleiben. Österreichische Radiosender, sollten einfach mehr österreichische Musik spielen, das würde uns helfen und anderen Bands auch. Auch sollten Lokale und Veranstalter, viel mehr Förderung heimischer Künstler betreiben.
Stefan: Es wird viel zu sehr an Profit gedacht, wobei man sagen muss, dass Veranstalter und Ladenbesitzer auch darauf achten müssen über die Runden zu kommen.
Bence: Aber ob Kohle hereinkommt, hängt auch sehr davon ab, ob und wie man Promotion macht. Ich habe von anderen Bands gehört, dass auch rein österreichische Konzerte, ganz gut funktionieren können, wenn dafür Werbung gemacht wird und der Eintritt nicht zu hoch ist. Es sollte, heimischen Bands mehr Vertrauen entgegengebracht werden. Und ich glaub wenn sich´s auch für den Veranstalter beim ersten mal nicht auszahlt, dann beim zweiten mal auf alle Fälle.
Live gibt’s The Austerities das nächste mal am, 11. Sebtember 2009 mit Christopher Christopher, im B72 zu sehen. Weiter Konzerttermine und Informationen gibt’s unter, www.myspace.com/theausterities.
Interview: Alexander Csurmann
Foto: Günther Haderer