Drum Breaks Vol. 1 – „The Winstons – Amen, Brother“
In der Kolumne „Drum Breaks“ von Martin Trischler geht es – überraschend (!) – um Drum Breaks. Die DJs unter euch werden sich auskennen. Für alle anderen: Drum Breaks sind kurze Schlagzeugparts aus Songs, die quasi in andere Songs eingespielt werden. Ursprünglich verwendeten DJs zwei Plattenspieler mit zwei gleichen Platten um die Breaks nach belieben zu verlängern. Ab Mitte der 1980er Jahre wurden Sampler – das sind Geräte mit denen man kurze Parts aufnehmen und bearbeiten kann – leistbar. Danach wurde es üblich, diese Breaks einfach digital zu „loopen“ also in einer Schleife wiederzugeben und in Songs nach belieben einzuspielen.
In der ersten Ausgabe von Drum Breaks stelle ich euch einen Break, den viele bekannte Songs ‚in sich’ haben, vor: „Amen, Brother“ oder wie er sonst genannt wird der „Amenbreak“. Der Amenbreak stammt von der 1969 erschienen B-seite der Funkplatte „Color him Father“ der Gruppe „The Winstons“. Kennt keiner, stimmts!? Liegt daran, dass die Platte ursprünglich auch ein Flop wurde. Doch 1986 erschien der Song auf der Compilation „Ultimate Beats and Breaks“ wieder und im selben Jahr fand sich der Break in den Songs „I desire„ von Salt N Pepa und „Bust that Groove“ von Stetsasonic wieder. Mittlerweile wurde „Amen, Brother“ 2452 Mal verwendet. Der Amenbreak war außerdem wichtig für die Entwicklung mehrerer Genres z.B.: Jungle und Breakcore. Der Break wird in diesen Genres gerne in die Einzelschläge zerstückelt und mit höherer Geschwindigkeit neu zusammengesetzt.
Wenn ihr wissen wollt, wieso der so groovt, dann horcht euch mal das Original (Min. 1.26) oder die folgenden Lieder an:
NWA – Straight Outta Compton (ab 0:05)
Mantronix – King of the Beats (ab 0:08)
Prodigy – Poison (ab 0:41)
Slipknot – Eyeless (ab 0:02)
Calibre & High Contrast – Mr. Majestic (ab 0:56)
Atari Teenage Riot & Slayer – No Remorse (I Wanna Die) (ab 0:00)
Foto: Mathias Holzner