Angst, Obsession, Beauty …
… so lautet das Motto des diesjährigen Donaufestivals in Krems, das sich auf den französischen Autor, Soziologen und Philosophen Georges Bataille, und dessen tabubrechendes Werk „Die Erotik“ bezieht. Weitergedacht und konzipiert wird das Thema in Arbeiten von Filmregisseur Bruce laBruce, Ron Athey, Filmemacher Robert Lima und Paul Poet in Zusammenarbeit mit der „Opera Porno Social“ und Jean Louis Costes.
Musikalisch bietet das Festival auch heuer einen vielschichtigen Überblick über die nationale und internationale Avantgarde–Pop Szene. Neben heimischen Acts wie dem umtriebigen Didi Bruckmaier und seiner Band Fuckhead, den Kärntner Indie Rockern Nacked Lunch oder Eva Janschitsch – besser bekannt unter ihrem Pseudonym Gustav – die nach ihrem erfolgreichen Debut Album „Rettet die Wale“ erstmals ihr noch unbetiteltes neues Werk live präsentieren wird, werden auch internationale Acts das Line-Up bereichern. Gleich am ersten Wochenende vom 24. bis zum 26. April, werden unter anderem die Ghost-Rockband Apse, der schwedische Elektro-Poper Jay Jay Johanson, The Hidden Cameras – die von ihren Fans dem Münchner Fußballchor begleitet werden – das Frauen Hip Hop-Duo Bunny Rabbit aus New York und der kanadische Abient Künstler Tim Hecker zu sehen sein.
Am zweiten Block vom 30. April bis zum 3. Mai wird die Hamburger Elektropunk-Formation Die Goldenen Zitronen, mit der Schauspielerin Irm Hermann unter der Regie von Schorsch Kamerun versuchen, gewohnte musikalische Auführungspraktiken zu überwinden. Weiters finden sich im Line-Up klingende Namen wie die Thrashsurf Band Liars, die Noiser Health aus Los Angeles, Magic Markers, die Montrealer Aids Wolf oder die zwischen Brooklyn und Chicago pendelnde Formation These Are Powers. Eine Besonderheit wird sicher auch das Wiedersehen mit der derzeit vielleicht spannendsten Band der letzten Jahre: Xiu Xiu verlieren auch mit jedem neuen Album nichts von ihrer Erregung und ihrer erschütternden Eindringlichkeit, wie auch ihr aktuelles Werk „Women as Lovers“, beweist.
Theater, Installationskunst, Körperperformances, Musik von lärmend rockig bis hin zu zerbrechlich elektronisch – all das bietet auch heuer wieder eines der innovativsten Festivals für aktuelle Kunst, das Donaufestival in Krems, an sieben Tagen vom 24. April bis 3. Mai. Die Themen überschreiten Tabus, prangern an, verstören und verführen den Besucher im gleichen Maße. Menschen, die Mainstream-Festivals und Gebrauchsmusik der Gegenwart einmal entkommen wollen, kommen an einem Besuch im frühsommerlichen Krems wohl nicht vorbei.
Programmübersicht, Tickets und Info gibts unter www.donaufestival.at
Beitrag: Alexander Csurmann